Einleser_GuideO_GuddGess - page 28-29

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Zusammen schmeckt’s besser
Guide O.
Guddgess Deluxe
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Sind Sie Saarländer?
Ja
Von wem hann Sie Saarlännisch gelernt?
Von meinen Eltern
Woher kommt die Liebe zum Kochen?
Ich bin im elterlichen Restaurant aufgewachsen,
und konnte so schon früh Einblicke in den Alltag
einer Restaurantküche gewinnen.
Was war Ihre Lieblingsspeise als Kind?
Geheirade
Was ist Ihre Lieblingsspeise jetzt?
Geheirade
Ihr Lieblingsgetränk jetzt?
Piña colada
Ihr Lieblingsgemüse und Ihre Lieblingsfrucht?
Staudensellerie, Aprikosen
Was mögen Sie gar nicht, womit kann man Sie jagen?
Innereien (Kalbsnieren)
Welche Hobbys haben Sie?
Angeln, Modellbau
Welche Region der Welt gefällt Ihnen kulinarisch noch sehr gut?
Mediterrane Regionen 
Was würden Sie machen, wenn Sie Landwirtschaftsminister wären?
Ich würde mich dafür einsetzen, dass es noch mehr
regionale Produzenten geben würde.
Elf Fragen an …
Jörg Künzer, Inhaber und Küchenchef
im Gräfinthaler Hof
Zusammen
schmeckt’s besser
Von Alfons Klein
Essen ist eine Gemeinschaftsveranstaltung. Gemeinsa-
me Mahlzeiten sind die Grundlage sozialen Verhaltens.
Der einsame Esser täuscht mit einer Zeitung vergeblich
über seine Kontaktarmut hinweg. Dem einsamen Essen
fehlt alles, was das Essen als Kulturgut auszeichnet.
»Die
Mahlzeit
(gemeint ist die gemeinsame Mahlzeit)
ist das
Bollwerk gegen die Verwilderung«
titelte die F.A.Z. am 29.
Oktober 2014 in einem Interview mit Michael Pollan. Das
Rülpsen entfällt und das Kotelett wird nicht bis auf den
Knochen abgenagt.
Nie wird dem einsamen Esser die Pizza seines Lieblings-
italieners so schmecken wie einem, dem die Freundin die
Gabel mit derselben Speise lächelnd in den Mund schiebt.
Das ist so, wir haben es im Fernsehen gesehen. Und wenn
dann das gemeinsame Essen sich noch im Schein von
Kerzen in ambrosischer Sommernacht vollzieht, steigen
glühwürmchenartig Glücksgefühle auf, die dem Essen
einen Zauber verleihen, der es zum Erlebnis werden lässt.
Das Auge isst mit, sagen die Leute, aber über das Auge ist
ja das Herz als Organ metaphorischer Befindlichkeiten
beteiligt. Und das Herz lässt sich von einem wohlgerate-
nen Schweinebraten ebenso in Bann schlagen wie es über
Dr. phil. Josef Alfons
Klein
ist 1935 in St.Wen-
del geboren. Nach Schule
und Studium wirkte er
als Lehrer für alte Spra-
chen und Deutsch in St.
Wendel, Bilbao (Spanien)
und Valdivia (Chile).
Zuletzt war er Lehrer für
Deutsch als Fremdspra-
che an der Universität
des Saarlandes. Er ist ver-
heiratet und hat drei er-
wachsene Kinder. Immer
schon ist er literarisch
tätig und hat mehrere
Bücher veröffentlicht.
Die Liebe zur saarländi­
schen Küche hat ihn ein
Leben lang begleitet.
Seine Großmutter
war vor ihrer Heirat
als Köchin tätig, seine
Mutter brachte herzhafte
saarländische Gerichte
auf den Tisch und seine
Frau verwöhnt ihn mit
heimischer Kost.
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